Massivholzmöbel heute

Statistisch verbringt jeder Mensch durchschnittlich 9/10 seines Lebens in umbauten Räumen – das sind über 60 Lebensjahre Kontakt mit Möbeln. Die Wahl dieser „Lebenspartner“ ist daher eine bedeutende Entscheidung. Für Möbel aus Holz, als ältesten Wegbegleiter des Menschen, gibt es gute Gründe – für Möbel aus Massivholz noch eine ganze Menge Argumente mehr.

Was die DIN sagt

Was verdient das Prädikat „Massivholzmöbel“? Die DIN 68871 (Möbelbezeichnungen) legt fest: Ein Möbel ist als Massivholzmöbel bzw. massiv oder als Vollholzmöbel zu bezeichnen, wenn alle Teile - außer der Rückwand und den Schubladenböden – durchgehend aus einer Holzart hergestellt und nicht furniert sind. Da auch Möbel mit furnierten Span- oder Faserplatten als „Echtholz“ beworben werden, weist die Stiftung Warentest zu Recht darauf hin, dass das wertige massiv nicht mit „echt“ zu verwechseln sei.


Anders als andere Holzwerkstoffe

Massivholz hat die natürlichen Eigenschaften von Holz, d. h. es atmet, ist nicht elektrostatisch und altert über Generationen. Mit diesen speziellen Eigenschaften für Massivholz sind Vorteile für den Gebrauch, aber auch gewisse Nachteile gegenüber technischen Holzwerkstoffen verbunden.


Faktor Feuchtigkeit

Die natürliche Eigenschaft von Holz / Massivholz ist das Aufnehmen oder Abgeben von Feuchtigkeit durch seine offene Oberfläche. Dies erfolgt in Abhängigkeit von Umgebungstemperatur und -feuchtigkeit. Ist die Umgebungsfeuchtigkeit hoch (z. B. in der Sommerzeit oder in Neubauten), so nehmen offenporige Massivholzmöbel Feuchtigkeit auf. 

Dabei „quillt“ Massivholz, das heißt es dehnt seine Maße aus. Bei einer niedrigen Umgebungsfeuchtigkeit (z. B. in beheizten Räumen in der Winterzeit) gibt offenporiges Massivholz Feuchtigkeit ab, d. h. es „schwindet“ bzw. verkleinert seine Maße. Damit wirken offenporige Massivholzmöbel in gewissem Sinne in Räumen wie ein Raumfeuchtigkeitsregulierer – gut für das menschliche Wohlbefinden. Negative Funktionsstörungen durch das natürliche „Quellen“ und „Schwinden“ bei Massivholzmöbeln schränken erfahrene Hersteller durch spezielle Konstruktionen der Möbel ein.

Wer seine Massivholzmöbel ohne Funktionsstörungen dauerhaft nutzen will, sorgt für eine langsame Akklimatisierung aller Massivholzmöbelteile (innen und außen) an ein nicht zu trockenes oder zu feuchtes Raumklima (Stiftung Warentest empfiehlt eine Luftfeuchte zwischen 45 und 55 %). Bei neuen Massivholzmöbeln kann es sinnvoll sein, in den ersten Tagen Türen und Schubkästen offen stehen zu lassen, um ein einseitiges Quellen oder Schwinden der Möbelteile (d. h. ein Verbiegen des Holzes) zu vermeiden. Bei Neubauten empfiehlt es sich auch, die Möbel zunächst mit einem Wandabstand von mindestens 1 cm aufzustellen. 


Licht verändert Holz

Holz/Massivholzmöbel reagieren auf Lichtbestrahlung. Insbesondere das UV-Licht der Sonne kann die Farbe des Holzes verändern. Werden Massivholzmöbel vor starkem, direktem Sonnenlicht geschützt, bleiben die ursprünglichen Farben lange erhalten. Doch auch farblich gealtertes Massivholz, in der Farbe gereift, hat seinen Charakter. Um die natürliche Schönheit des Möbels zu erhalten, muss eine regelmäßige Oberflächenpflege vorgenommen werden. Benutzen Sie dabei nur das vom jeweiligen Hersteller empfohlene Pflegemittel!